ITOCHU, Borealis und Borouge: gemeinsame Pläne für die Vermarktung von erneuerbarem Polypropylen in Japan

25. September 2020

Die ITOCHU Corporation (Unternehmenszentrale in Minato-ku, Tokio; Präsident und COO: Yoshihisa Suzuki; im Folgenden „ITOCHU“), die Borealis AG (Unternehmenszentrale in Wien, Österreich; CEO: Alfred Stern; im Folgenden „Borealis“) und Borouge Pte Ltd (Unternehmenszentrale in Singapur; CEO: Wim Roels; im Folgenden „Borouge“) haben heute ihre strategische Absicht bekannt gegeben, gemeinsam die Möglichkeiten der Vermarktung von erneuerbarem Polypropylen (PP) in Japan auszuloten. Der fortschreitende Klimawandel beschäftigt die Menschen in Japan ebenso wie in vielen anderen Ländern und Gegenmaßnahmen sind dringend erforderlich. Vor diesem Hintergrund hat Japan einen grundlegenden Plan formuliert, nach dem bis zum Jahr 2030 etwa zwei Millionen Tonnen an Produkten aus erneuerbaren Kunststoffen auf den Markt gebracht werden sollen. Es gibt einen starken Bedarf an erneuerbaren Kunststoffen, die umweltverträglicher sind und dabei über dieselben hervorragenden stofflichen Eigenschaften verfügen wie herkömmliches Plastik.

Polypropylen ist ein wichtiger Rohstoff, den eine hohe Festigkeit und Wärmebeständigkeit auszeichnen. Er wird unter anderem für die Herstellung von Nahrungsmittelbehältern, Waren des täglichen Gebrauchs oder Automobilteilen verwendet. Die Produktion von Polypropylen aus erneuerbaren Stoffen galt allerdings lange als kommerziell wenig attraktiv, da sie mit vielen technischen Schwierigkeiten verbunden ist. Das 1994 gegründete Unternehmen Borealis ist in 120 Ländern aktiv und gilt als ein weltweit führender Hersteller von Kunststoffen und Kunstharzen. Einen umweltrelevanten Beitrag leistet das Unternehmen durch Herstellung und Vertrieb von erneuerbaren Kunststoffen und recycelten Kunstharzen. In März 2020 startete Borealis die kommerzielle Produktion von erneuerbarem PP und bemüht sich nun um eine Steigerung des Absatzes in Europa und auf der ganzen Welt.

Das erneuerbare PP wird aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt, die aus organischen Abfällen und Reststoffströmen gewonnen werden. Die verwendeten erneuerbaren Rohstoffe stammen also nicht von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, die für die Nahrungsmittel- und Tierfutterproduktion geeignet sind. Sie setzen sich vielmehr aus verschiedenen Abfall- und Reststoffen zusammen, wie sie etwa bei der Pflanzenölproduktion oder in der Lebensmittelindustrie in Form von gebrauchtem Speiseöl anfallen. Die Wiederverwendung von Abfallprodukten bei der Herstellung von erneuerbaren Rohstoffen macht diese Stoffe unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit noch attraktiver. Darin zeigt sich deutlich der von Borealis mit der EverMinds™-Plattform verfolgte Anspruch, im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu handeln. Die Nachverfolgbarkeit vom Anfang bis zum fertigen Produkt wird durch das Massenbilanzmodell sichergestellt und ist durch eine unabhängige Stelle ISCC Plus-zertifiziert.

ITOCHU möchte seinen Unternehmenswert steigern und engagiert sich zu diesem Zweck über sein Kerngeschäft für gesellschaftliche Themen. ITOCHU verfolgt die Ausweitung des internationalen Geschäfts mit erneuerbaren Kunststoffen, wobei ein besonderer Fokus auf Japan und Asien liegt. Das Unternehmen plant die Markteinführung der ersten aus erneuerbarem PP hergestellten Nahrungsmittelbehälter und Verpackungsmaterialien in Japan bis Ende 2020. Darüber hinaus sollen Hygieneprodukte, verschiedene Waren des täglichen Bedarfs, Büroartikel, elektrische Haushaltsgeräte, Automobilteile und vielfältige weitere Produkte aus erneuerbarem PP auf den Markt gebracht werden.
ITOCHU nutzt aktiv das Netzwerk seiner Unternehmensgruppe in Japan und anderen Ländern, um im Segment der erneuerbaren Kunststoffe ein neues Geschäftsmodell zu etablieren und Initiativen für eine nachhaltigere Welt zu beschleunigen.

Borouge bietet innovative Kunststofflösungen in den Bereichen Verpackungen, Energie, Infrastruktur, Mobilität, Gesundheitswesen und Landwirtschaft. Das Unternehmen arbeitet auf mehreren Ebenen daran, eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu verwirklichen. Unter anderem entwickelt es innovative Verpackungsdesigns für wiederverwendbare bzw. recycelbare Produkte. Außerdem möchte Borouge Monomaterial-Lösungen einführen, die Recycelbarkeit ermöglichen, Kundenmehrwert schaffen und gleichzeitig Nachhaltigkeitszielen dienen.
Darüber hinaus ist Borouge aktiv darum bemüht, über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg Innovationen bei Qualität, Lieferung und Nutzung recycelter Materialien voranzutreiben und gebrauchsfertige, zur Wertschöpfung beitragende Lösungen zu entwickeln, die Kunden auf ihrem Weg in eine Kreislaufwirtschaft brauchen. Ziel von Borouge ist es, seinen Kunden Lösungen für all ihre Anforderungen in Verbindung mit nachhaltigen Verpackungen aus einer Hand anzubieten.
Über ITOCHU

Die Geschichte der ITOCHU Corporation reicht bis ins Jahr 1858 zurück. Damals begann Firmengründer Chubei Itoh mit Leinenhandelsgeschäften. Seither hat sich ITOCHU über mehr als 150 Jahre weiterentwickelt und ist gewachsen. Mit rund 100 Standorten in 62 Ländern gehört ITOCHU zur Gruppe der führenden japanischen Handelshäuser, den Sogo Shosha. Das Unternehmen engagiert sich im inländischen Handel, im Bereich Import/Export und im internationalen Handel mit vielfältigen Produkten in den Bereichen Textilien, Maschinen, Metalle, Mineralien, Energie, Chemikalien, Nahrungsmittel, allgemeine Produkte, Immobilien, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Finanzen. ITOCHU ist auch als Unternehmensinvestor in Japan sowie im Ausland aktiv.

Über Borealis und Borouge
Borealis ist ein führender Anbieter für innovative Lösungen in den Bereichen Polyolefine, Basis-Chemikalien und Düngemittel. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien beschäftigt derzeit rund 6.900 Mitarbeiter weltweit und ist in mehr als 120 Ländern tätig. Borealis verzeichnete 2019 einen Umsatz von 8,1 Milliarden EUR und einen Nettogewinn von 872 Millionen EUR. Mubadala besitzt über seine Holdinggesellschaft 64 % des Unternehmens, die übrigen 36 % gehören der in Österreich ansässigen OMV, einem integrierten, internationalen Öl- und Gasunternehmen. Borealis bietet Dienstleistungen und Produkte für Kunden auf der ganzen Welt in Zusammenarbeit mit Borouge, einem Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC). Borealis und Borouge engagieren sich proaktiv zum Nutzen der Gesellschaft, indem sie an der Bewältigung großer sozialer Herausforderungen mitarbeiten und echte Lösungen anbieten. Beide Unternehmen sind den Prinzipien von Responsible Care® verpflichtet, einer Initiative zur Verbesserung des Sicherheitsniveaus in der chemischen Industrie. Darüber hinaus setzen sich Borealis und Borouge mit Produktinnovationen und ihrem „Water for the World“-Programm für eine Lösung der weltweiten Probleme bei der Trinkwasser- und Sanitärversorgung ein.